Kultur : Parc de l’Orangerie (Straßburg)

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Parc de l’Orangerie (Straßburg)

Parc de l’Orangerie (Straßburg), der älteste Park der Stadt ist der bevorzugte Treffpunkt von Liebespärchen, Joggern und sonntäglichen Spaziergängern. Die Kinder lieben seine Spielplätze, seine Oldtimer-Bahn, seinen Tierpark und Mini-Streichelzoo (gratis). Absolut ein muss 🙂
Hier wurde auch der Storch, der geraume Zeit vom Aussterben bedroht war, wieder heimisch gemacht. Mehr als 800 Storchenküken haben im Orangerie-Park seit 1971 das Licht der Welt erblickt. Dieser schöne Vogel, das Sinnbild des Elsass, kann hier zu allen Jahreszeiten bewundert werden. Der See mit seinem romantischen Wasserfall lädt zu vergnüglichen Ruderausflügen ein.
Im Joséphine-Pavillon werden Sonderausstellungen und Events organisiert. Das Buerehiesel, ein schönes Fachwerkhaus, beherbergt ein Feinschmecker-Restaurant. Die Bowling-Bahn und die herrliche Terrasse runden das Freizeitangebot ab.

Bilder

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Geschichte Orangerie

Eine Orangerie ist ein historischer repräsentativer Garten für Zitruspflanzen. Während Orangerie (auch Limonaia) im 17. und 18. Jahrhundert als Synonym für „Sammlung von exotischen, nicht winterfesten Gewächsen“ stand, ist der Begriff seit dem 18. Jahrhundert auf die Gebäude übertragen worden, in denen die Sammlungen untergebracht waren. Orangerien wurden insbesondere im Zusammenhang von repräsentativen Schloss- und Gartenanlagen des Barocks üblich.

Ab dem 16. Jahrhundert kamen an den europäischen Fürstenhöfen Sammlungen von Orangen- und anderen Zitrusbäumen in Mode, bisweilen auch von Granatapfel-, Feigen- Lorbeer-, Pistazien- und Olivenbäumen. Ein solcher Baumbestand wurde sinnfällig Orangerie genannt, der Begriff galt also allein den Bäumen.

Orangerien dienten sowohl Zier- und Repräsentationszwecken als auch der Befriedigung des steigenden Bedürfnisses der Fürstenhöfe nach exotischen und insbesondere Zitrusfrüchten. Der Zitrusbaum eignete sich hervorragend als Repräsentationsobjekt, weil sich mit ihm zum einen mannigfache mythologische Verknüpfungen herstellen ließen und weil er zum anderen weitgereist und daher sehr teuer war.

Der Orangeriekult der Neuzeit geht auf die klassisch-römische Antike zurück: Alexander der Große hatte die Zitronatzitrone als Zier- und Heilpflanze aus Persien eingeführt und römische Schriftsteller der augusteischen Zeit (wie Vergil in seinen Eclogae, Horaz in seinen Epoden und Ovid in seinen Metamorphosen) hatten sie als Symbol für die goldenen Äpfel der Hesperiden (daher die anfangs übliche Bezeichnung als „Hesperidengärten“[2]), für die Tugenden des Herkules sowie für allem für das ewige Leben und die ewige Wiederkehr, wie sie auch die Metamorphosen anschaulich machen sollen, verwendet – und damit vor allem als Allegorie für die behauptete Wiederkehr des Goldenen Zeitalters unter Augustus.[3] In seiner Aeneis läßt Vergil den trojanischen Prinzen Aeneas nach Latium fliehen, so wie schon zuvor den von seinem Sohn Jupiter entmachteten Saturn; dort übernimmt der Flüchtling die Herrschaft und verhilft der Bevölkerung zu einem regionalen Goldenen Zeitalter; seither standen Zitrusfrüchte auch für den Ewigkeitsanspruch Roms, an den das Heilige Römische Reich anknüpfte. Die Idee der „Wiederkunft“ war nicht nur in der antiken Stoa als apokatastasis bekannt, sondern auch in der christlichen Theologie als Parusie. Der Renaissance-Humanismus führte über das intensive Studium antiker Schriftsteller zur Wiederaufnahme des antiken Neuplatonismus und zur Wiederbelebung antiker Allegorien, die dann auch häufig im Bildprogramm der Orangerien auftauchen. Die Idee einer Wiederkehr des Goldenen Zeitalters gefiel den ehrgeizigen Barockfürsten. Die immergrünen, gleichzeitig Früchte und Blüten tragenden Zitrusbäumchen wurden wegen ihres Symbolgehaltes und ihres Duftes zu den beliebtesten Pflanzen in den architektonischen Gärten der Renaissance und des Barock.

Es entwickelten sich drei klassische Arten der Aufstellung der Orangerie: das Karree, bei dem die Zitrusbäumchen in Rechtecksform gestellt wurden, der Kreis und die Teatro-Form. Bei der letzteren Anordnung, der elaboriertesten, wurden die Bäumchen im Halbkreis positioniert.


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